Klauenpflege bei Milchkühen
Die Erhaltung der Klauengesundheit ist die Voraussetzung für vitale und leistungsfähige Kühe. Klauenprobleme wirken sich nicht nur negativ auf das Wohlergehen der Tiere aus, sondern daraus resultierend auch auf die Milchleistung und Fruchtbarkeit. Damit ein hoher Gesundheitsstatus bewahrt werden kann, empfiehlt sich die regelmäßige Klauenpflege. Hierzu finden Sie in unserem Sortiment Klauenpflegestände und geeignete Werkzeuge für den Klauenschnitt. Für die Versorgung von Läsionen und Geschwüren führen wir unterschiedliche Klauenklötze und entsprechende Kleber. Zusätzlich werden Sie für die weitere Versorgung von Klauenerkrankungen im Bereich Pflegemittel, Bandagen und Verbänden bei uns fündig. Für die Prophylaxe empfiehlt sich der Einsatz von Klauenbädern.
Klauenpflege - was ist zu beachten?
Unter der Klauenpflege fällt eine routinemäßige Reinigung und das Schneiden der Klauen. Die Klauen sollten zwei bis dreimal im Jahr geschnitten werden.
Dabei gilt im Optimalfall:
- Jungtiere 2 Monate vor der ersten Kalbung
- allgemein vor dem Trockenstellen
- ca. 2 Monate nach der Kalbung bzw. vor der nächsten Besamung
- akute Tiere sollten immer direkt behandelt werden
Klauenpflegestände erleichtern dabei die Klauenpflege ungemein. Das Tier kann im Klauenpflegestand gesichert werden, wodurch sich das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier reduzieren lässt. Zusätzlich ermöglichen diese ein rückenschonendes Arbeiten im Stand. Zum Equipment zählen Hufmesser, Klauenscheiben, sowie Kleber und Klauenklötze als auch verschiedene Pflegemittel und Bandagen.
Für die „funktionelle“ Klauenpflege haben sich fünf aufeinander folgende Arbeitsschritte bewährt. Diese werden hier kurz für die Hinterklaue beschrieben, da hier meist Probleme auftauchen. Bevor der erste Schritt erfolgt, sollte man sich allerdings seine Tiere im Stall beim Gehen und Stehen ansehen. Ungleichmäßige Gewichtsverlagerungen oder Belastung sind Zeichen für eine nötige Pflege.
Im ersten Schritt werden die Klauen auf die richtige Länge gebracht und die Sohlen begradigt. Die Länge der Klaue sollte dabei 7,5 cm betragen und wird vom Hornansatz bis zur Hornspitze der Innenklaue gemessen.
Beim zweiten Schritt wird die Außenklaue an die Innenklaue angepasst. Ziel ist eine gleichmäßige Ebene. Zur Kontrolle eignen sich ein Lineal oder auch Holzstücke. Wenn die Anpassung gelingt, steht die Kuh stabil auf zwei etwa gleich großen und hohen Auftrittsflächen. Die Belastung verteilt sich somit gleichmäßig auf die gesamte Sohlenfläche. Schritt Nummer drei ist das Anbringen der Hohlkehlung. Diese dient zur Selbstreinigung der Klaue und zur Druckpunktentlastung. Zu beachten ist, dass die Hohlkehlung an der Außenklaue größer als an der Innenklaue ist. Nachdem nun eine stabile Klaue geschaffen wurde, können die sichtbar gewordenen Defekte und Erkrankungen bearbeitet werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Tier nach der Bearbeitung richtig stehen und gehen kann. Entlastungshilfen wie Klauenklötze schaffen hier Abhilfe. Diese werden an der gesunden Klaue angebracht, um dem „Kranken“ Gewebe in jedem Fall Ruhe zu verschaffen. Bei tieferen Defekten oder starken Schmerzen des Tieres sollte in jedem Fall der Tierarzt konsultiert werden.
Als letztes wird loses Horn, speziell im Ballenbereich, entfernt und die Afterklaue bearbeitet. Wenn bei Kühen Probleme mit der Klauengesundheit auftreten, müssen Kuhindividuelle Pflegemaßnahmen ergriffen werden. Hierzu kann man Salben wie die Eimü® Klauen- Sprint- Salbe in Verbindung mit Verbänden wie zum Beispiel Eimü® Dry Pads für die Rinder nutzen. Um Pflegemittel sicher im Zwischenklauenbereich deponieren zu können, nutzt man eine Klauensocke, die sicher an der Klaue sitzt und klassisches Verbandmaterial ersetzt.
Besondere Bedeutung von Klauenbäder
Klauenbäder sollen zusätzlich Klauenkrankheiten bekämpfen und deren Ausbreitung verhindern. Diese sollten aus mindestens einem Reinigungsbad und einem Klauenpflegebad bestehen und 1x wöchentlich, zum Beispiel hinter dem Melkstand aufgestellt werden, um sicher zu gehen, dass alle Kühe durch das Klauenbad gehen.
Folgende Details gilt es zu berücksichtigen:
- Das Klauenbad sollte regelmäßig genutzt werden, damit das Klauenbad oder auch ein Trockenklauenbad wirkt. Die Tiere sollten das Bad optimalerweise zweimal wöchentlich zu den Melkzeiten durchlaufen.
- Zu scharfe oder zu hoch konzentrierte Mittel sollten vermieden werden. Um die Haut und die Klauen nicht zu reizen, liegt der optimale pH-Wert des Bades zwischen 4 und 4,5.
- Das Bad sollte rechtzeitig ausgetauscht werden. Dies soll sicherstellen, dass das Mittel auch bei allen Tieren wirkt und nicht dazu führt, dass sich der Erreger nur weiterverbreitet. Wir empfehlen nach maximal 200 Durchgängen das Bad zu wechseln. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die komplette Rinderklaue eintauchen kann.