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Krankheitsübertragung zwischen Menschen und Tieren

Es ist allgemein bekannt, dass Infektionserreger vom Menschen auf Tiere übertragen werden können und umgekehrt. Genau aus diesem Grund muss die Zahl der Besucher auf einem Bauernhof oder in einem Stall begrenzt werden, und es sollte ein Ziel sein, Menschen so weit wie möglich von den Tieren fernzuhalten. Der Mensch kann sowohl als mechanischer als auch als biologischer Vektor für die Übertragung von Infektionskrankheiten auf dem Bauernhof dienen (Amass et al., 2003b; Amass, 2005b; Lister, 2008; Anonymous, 2010; Dewulf, 2014; Maes, 2016).

Menschen können als mechanische Vektoren fungieren, wenn sie mit infizierten Tieren in Kontakt waren und anschließend ohne Vorsichtsmaßnahmen zu empfänglichen Tieren wechseln (Amass et al., 2003b; Pritchard et al., 2005; Dewulf, 2014). Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Ausscheidungsreste von infizierten Tieren auf Schuhen und Kleidung. Diese Art der Übertragung wurde in Versuchen für mehrere Infektionserreger nachgewiesen, darunter E. coli (Amass et al., 2013b) und das Virus der klassischen Schweinepest (Ribbens et al., 2007).

Die Möglichkeit einer biologischen Übertragung zwischen Menschen und Schweinen besteht bei Infektionserregern, die sowohl Menschen als auch Schweine infizieren können, wie z. B. das H1N1-Influenzavirus (Wentworth et al., 1997) oder der methicillinresistente Staphylococcus aureus (MRSA) ST398. Sowohl Mensch als auch Tier können subklinische Träger dieses MRSA ST398 sein. Eine gegenseitige Übertragung zwischen Menschen und Schweinen durch direkten Kontakt wird angenommen (Huijsdens et al., 2006).

Die Hygieneschleuse

Durch die Organisation und den effizienten Einsatz einer Hygieneschleuse kann die Übertragung von Infektionserregern durch den Landwirt, Besucher oder die Tiere selbst auf geeignete Weise eingeschränkt werden (Maes, 2016). Wenn Besucher und Personal die Ställe betreten, sollten sie stets saubere, herdenspezifische Kleidung und Schuhe tragen, um eine Krankheitsübertragung durch Ausscheidungsreste anderer infizierter Tiere zu vermeiden (Pritchard et al., 2005; Hémonic et al., 2010; Dewulf, 2014; Maes, 2016).

Die Lage der Hygieneschleuse innerhalb des Betriebs ist äußerst wichtig, da die Ställe oder Abteile nur durch diese Schleuse zugänglich sind. So hat die Hygieneschleuse nur einen Eingang und einen Ausgang und der Raum kann in einen sauberen und einen schmutzigen Teil unterteilt werden (Vangroenweghe et al., 2009a; Hémonic et al., 2010; Filippitzi et al., 2017). Darüber hinaus sollte auf das Vorhandensein eines Waschbeckens geachtet werden, da die Handhygiene (Reinigung und Desinfektion der Hände) für die Biosicherheit im Betrieb sehr wichtig ist (Vangroenweghe et al., 2009a; Hémonic et al., 2010; Backhans et al., 2010).

Außerdem muss man sich in einem Schweinebetrieb mit hohem Biosicherheitsstatus vor dem Betreten der Ställe duschen. Diese Maßnahme ist als Hygienemaßnahme interessant, wird die Besucher aber auch dazu anregen, eigene Kleidung und eigenes Schuhwerk anzuziehen (Vangroenweghe et al., 2009a; Hémonic et al., 2010; Maes, 2016).