Kadaver und Krankheitsüberträger
Kadaver sind immer eine wichtige Quelle für infektiöses Material. Die Tiere sterben oft an einer Infektion und können auch nach ihrem Tod noch eine Menge infektiöses Material verbreiten. Es wird daher dringend empfohlen, Kadaver so schnell wie möglich aus den Ställen zu entfernen und sie an einem gut isolierten Ort zu lagern (Meroz et al., 1995; Pritchard et al., 2005).
Die Kadaverlagerung sollte so weit wie möglich von den Ställen entfernt sein, an einem Ort, an dem das Tierkörperbeseitigungsunternehmen die Kadaver abholen kann, ohne den Betrieb zu betreten. Dadurch wird die Einschleppung von Krankheiten durch diese potenziell riskanten Transporte vermieden (Evans und Sayer, 2000; McQuiston et al., 2005; Pritchard et al., 2005; Anonymous, 2010; Maes, 2016).
Achten Sie darauf, dass kein Ungeziefer an die gelagerten Kadaver herankommt, da es das infektiöse Material verbreiten könnte (Evans und Sayer, 2000). Nach der Entnahme der Kadaver ist es ratsam, das Kadaverlager gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Die Personen, die mit den Kadavern hantieren, sollten zu ihrer eigenen Sicherheit sowie zur Vermeidung einer weiteren Verbreitung von Krankheitserregern stets Einweghandschuhe tragen (Pritchard et al., 2015; Filippitzi et al., 2017).
Transportfahrzeug des Tierkörperbeseitigungsunternehmens
Der LKW des Tierkörperbeseitigungsunternehmens transportiert täglich mehrere kontaminierte Kadaver aus mehreren Schweinebetrieben. Somit stellt dieses Fahrzeug eine große Kontaminationsquelle für einen Betrieb dar. Das gekühlte Kadaverlager (Schwarzen Bereich des Schweinemastbetriebs) sollte an der öffentlichen Straße liegen, um zu vermeiden, dass das Fahrzeug der Tierkörperbeseitigungsfirma das Betriebsgelände befahren muss. Diese Transportfahrzeuge müssen so weit wie möglich von den Schweineställen (im weißen Bereich) entfernt bleiben (Evans und Sayer, 2000; McQuiston et al. 2005; Pritchard et al., 2005; Anonymous, 2010; Maes, 2016).
Kadaverlagerung
Die richtige Lagerung von Kadavern gehört zur guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft, da die Nottötung oder das vorzeitige Verenden kranker, verletzter oder schwacher Tiere auch zum Betriebsalltag gehören kann. Eine ordnungsgemäße Kadaverlagerung sichert die Betriebshygiene und schützt damit den eigenen Tierbestand vor potentiellen Erregereintragungen.
Wichtige Kernpunkte
- Optimalen Standpunkt wählen
- Standort am Rande des Betriebsgeländes (Schwarz-Bereich)
- Kreuzwege vermeiden
- Sachgemäße Kadaverlagerung
- Lagerort geschützt gegenüber Umwelteinflüssen
- Reinigung und Desinfektion
- Regelmäßige Reinigung und Desinfektion eliminiert den Erregereintrag
- Geruchsminderung
Kadaverkühlung
Die höchstmögliche hygienische Sicherheit bieten die Kadaverkühlungen mit dem Aufbau nach dem schwarz/weiß-Prinzip. Dadurch ist es möglich, die Kühlungen von der einen Seite zu befüllen und sie von der anderen Seite durch die Tierkörperbeseitigungsanstalt leeren zu lassen. Das Fahrzeug für den Abtransport braucht so nicht mehr die Betriebsfläche befahren. Ein elektronischer voreingestelltes Thermostat regelt den optimalen Betrieb auf einen Temperaturbereich zwischen 4 ° C und 8 ° C. Dies verlangsamt den Verwesungsprozess und somit wird der Geruch gemindert, das Fliegenaufkommen reduziert und die Erreger und Bakterien minimiert.
Protokoll Kadaverlagerung
Schritt 1
Vorreinigung
Mittels Vorreinigung alle losenaufliegenden Verschmutzungen entfernen.
Schritt 3
Nachspülen
Mittels Hochdruckreiniger und klarem Wasser nachspülen (50 – 150 bar, 12 – 30 l/min.), im Anschluss abtrocknen lassen!
Schritt 4
Desinfektion
Desinfizieren Sie die Behälter nach jeder Entleerung mittels Einsprühens oder Einschäumen.